Was ist VOICES?

VOICES ist ein DFG/AHRC-gefördertes Forschungsprojekt, das die Rolle der Medien als Schlüsselakteure bei der öffentlichen Konstruktion postindustrieller Marginalisierung untersucht und die Subjektivierungsweisen postindustrieller Milieus gegenüber dominanten massenmedialen Narrativen in einem transnationalen Vergleich analysiert. Im Mittelpunkt des Projektes stehen sechs postindustrielle Städte, die alle den Aufstieg und Niedergang der Industriearbeit erlebt haben: Weißwasser, Lauchhammer und Eisenhüttenstadt in Ostdeutschland sowie Redcar, Rotherham und Middlesbrough in Nordengland.

Das VOICES-Konsortium

Das Projekt vereint sechs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Sozial- und Geisteswissenschaften an drei Universitätsstandorten in Deutschland und Großbritannien
Anke Fiedler

Anke Fiedler

Projektleiterin Deutschland (Greifswald)

Das deutsche Team wird von Anke Fiedler geleitet, die Erfahrungen mit vergleichenden transnationalen Studien aus zwei großen EU-Forschungsverbünden (RePAST, INFOCORE) mitbringt. Ihre Forschung ist an der Schnittstelle von qualitativen Methoden und Diskurstheorie angesiedelt. Sie hat sich unter anderem mit der Analyse von Mediendiskursen und deren Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung, einschließlich rechter Milieus, beschäftigt und das Zusammenspiel von Mediennutzung/-wahrnehmung und Subjektivierungsprozessen untersucht.

Antje Glück

Antje Glück

Projektleiterin Großbritannien (Bournemouth)

Das britische Team wird von Antje Glück geleitet, die über Erfahrungen in Journalismus, Medienpsychologie und qualitativen Methoden sowie in der Leitung von EU- und AHRC-geförderten internationalen Projekten verfügt. In das VOICES-Projekt bringt sie ihre Expertise in angewandter Diskursforschung ein, die auf ihren Analysen der Berichterstattung über Ostdeutsche in deutschen Medien und der Darstellung von Islam und Terrorismus aufbauen.

James Morrison

James Morrison

WP1 Lead (Stirling)

James Morrison bringt in das VOICES-Projekt seine Expertise und Erfahrung mit Mixed Methods ein, um die diskursive Repräsentation marginalisierter Gruppen in postindustriellen Milieus zu untersuchen. In seiner bisherigen Forschung hat er sich unter anderem mit ökonomisch benachteiligten Milieus, einschließlich Sozialhilfeempfängern und Migranten, beschäftigt. In seiner jüngsten Monographie analysiert er die Ursprünge und Entwicklungen der „Left Behind“-Debatte im Kontext des Brexit sowie die Perspektiven dieser Gruppen selbst.

Darren Lilleker

Darren Lilleker

WP2 Lead (Bournemouth)

Alle Bereiche des VOICES-Projekts, die direkte Forschung in marginalisierten Milieus in Großbritannien erfordern, werden von Darren Lilleker betreut. Er hat Erfahrung in der Arbeit mit verschiedenen vulnerablen Gruppen, darunter Flüchtlingen, und bringt seine Expertise in qualitativen Methoden wie Interviews, Fokusgruppen und Tagebuchaufzeichnungen in das Projekt ein. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der politischen Kognition: Er untersucht, wie politische Kommunikation das Denken der Bürger beeinflusst und welche Auswirkungen diese Prozesse auf die normativen Ideale inklusiver und pluralistischer Demokratien haben. Besonders interessiert hat ihn die Analyse der Kommunikationsprozesse während des Brexit-Referendums und der britischen Parlamentswahl 2017.

Maike Dinger

Maike Dinger

Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Bournemouth)

Maike Dinger hat vor kurzem ihre Dissertation abgeschlossen, in der sie sich mit den medialen Repräsentationen und Diskursen von Bürgerbeteiligung im schottischen Unabhängigkeitsreferendum 2014 beschäftigt hat. Sie konzentrierte sich dabei auf den strategischen Ausschluss marginalisierter Gruppen aus nationalen Demokratisierungsnarrativen. Im UK-Projektteam ist sie sowohl für die Medien- und Diskursanalyse als auch für die Organisation und Durchführung von Outreach-Aktivitäten wie Erzählcafés, Interviews und Fokusgruppen verantwortlich.

Andy Räder

Andy Räder

Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Greifswald)

Andy Räders Forschungsschwerpunkte sind Mediengeschichte, das Filmerbe der DDR, historische Publikumsforschung sowie minoritäre und marginalisierte Filmkulturen. Im VOICES-Projekt ist er verantwortlich für die Untersuchung der Subjektivierungsweisen von Menschen aus postindustriellen Milieus in Ostdeutschland im Kontext öffentlicher Diskurse über postindustrielle Gemeinschaften und Regionen. Darüber hinaus organisiert er die Durchführung von Erzählcafés, Interviews und Gruppendiskussionen in den drei Städten Lauchhammer, Weißwasser und Eisenhüttenstadt.